15, Jungfrau, Schlampe

Bieniek, Christian, 2002
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-596-85122-5
Verfasser Bieniek, Christian Wikipedia
Systematik JE - Untergruppe JE aus Konvertierung
Schlagworte HUMOR, Mutter, Tochter
Verlag Fischer Taschenbuch Verlag
Ort Frankfurt am Main
Jahr 2002
Umfang 220 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Christian Bieniek
Annotation Annotation: Bienieks Buch über die Behauptung einer 15-Jährigen gegen ihre ausgeflippte Mutter liest sich wie eine Sitcom. Rezension: Chloë ("Pickel habe ich ... sogar auf dem letzten Buchstaben meines Vornamens") sehnt sich nach Normalität: Von einem Vater kann sie nur träumen, ihre allein erziehende Mutter ist die Karikatur einer ausgeflippten, promiskuitiven Berufsjugendlichen. Deren Verführkünste machen noch nicht mal vor dem ersten Schwarm der Tochter Halt. Ihre vermeintliche sexuelle Offenheit empfindet die 15-Jährige als beschämende Distanzlosigkeit. Kurz: Mit einer Rebellin als Mutter kann sich die Auflehnung der Tochter gegen die elterlichen Werte nur als Anpassung(swunsch) an die bürgerliche Norm entwickeln. So viel zur familiären Konstellation der Hauptfigur. Warum verfasst Bieniek eigentlich Bücher und keine Sitcoms, dachte ich beim Lesen seines neuesten Titels; tatsächlich war er früher Sketcheschreiber. Keine Frage, Bienieks Bücher amüsieren mit jedem Satz. Spruch jagt Spruch, einer pfeffriger als der andere und, das muss ich dem Autor lassen, seine sarkastischen Kalauer, den Figuren in den Mund gelegt, sind gnadenlos gelungen! Verwunderlich ist nur, dass beinahe jede Figur von Teenie bis Oma ähnlich schlagfertig ist - Sitcom eben - und Alter wie Geschlecht kaum stilistische Nuancen erzeugen. Nicht zuletzt das nimmt unserer eloquenten Heldin ihre Einzigartigkeit und schmälert die Qualität des Textes. Bieniek befürchtet offenbar, dass seine Story ohne das durchgehende Sprachwitzgewitter und die Überzeichnung seiner Figuren nicht trägt. Da mag er Recht haben, denn die Geschichte von der beneideten Schönen (die hier, als Nebenfigur, immerhin mit Hirn ausgestattet und nicht Feindin, sondern beste Freundin ist) bis hin zur vaterlosen Jugendlichen, die sich einen Super-Daddy erträumt, haben wir schon hundertfach (psychologisch wertvoller analysiert) gelesen; die kursiv gedruckten Passagen - imaginierte Dialoge der Heldin mit einer immer anders gearteten fantastischen Vaterfigur - schaffen da auch weiter keinen Tiefgang. Macht ja auch nichts, die Kids lieben Bieniek dafür, dass er komisch und unverklemmt ihren Alltag auslotet, vielleicht auch gerade dafür, dass er seinen Figuren - und damit auch seinen LeserInnen - nicht zu nahe, nur kumpelhaft gegenüber tritt. So manchem Jugendlichen soll der Autor den Einstieg zum Lesen an sich erleichtert haben und vielleicht wächst der eine oder die andere ja über ihn hinaus und wird mit Büchern Freund, die eine Seele näher unter die Lupe nehmen. *ag* Esther Kochte
Exemplare
Ex.nr. Standort
2233 JE, Bie

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